Warum gehen unsere Haare kaputt – und welche fünf Alltagsfehler wirklich schuld sind

Die Deutschen geben jedes Jahr mehr als zwei Milliarden Euro für Haarpflegeprodukte aus – und doch sind immer mehr Menschen unzufrieden mit dem Zustand ihrer Haare. Laut einer aktuellen Statista-Erhebung 2025 klagen 63 Prozent der Frauen und 41 Prozent der Männer über Haarschäden, Trockenheit oder Haarbruch. Der Markt für Pflegeprodukte wächst, doch das Problem liegt nicht in mangelnder Auswahl, sondern im falschen Umgang: Viele pflegen ihre Haare zu oft, zu heiß oder mit ungeeigneten Mitteln. Besonders gefährlich sind scheinbar harmlose Alltagsgewohnheiten – von der falschen Bürste über nährstoffarme Ernährung bis zum Styling ohne Hitzeschutz. Denn Haar ist kein unbelebtes Material: Es reagiert auf jede Handlung, jedes Produkt und jede Temperatur.
Diese Zusammenhänge werden in der öffentlichen Wahrnehmung oft unterschätzt, obwohl sie das Selbstbild und das Wohlbefinden direkt beeinflussen – berichtet die Redaktion des Online-Magazins für Psychologie und Bewusstheit Glück ID.

1. Die falsche Bürste – mechanischer Stress statt Pflege
Bürsten ist notwendig, doch die meisten tun es falsch. Harte Kunststoff- oder Metallborsten reißen die Haarstruktur auf, reizen die Kopfhaut und fördern Spliss. Besonders gefährlich ist das Bürsten im nassen Zustand, wenn das Haar seine Elastizität verliert. Empfohlen werden Bürsten mit Naturborsten oder flexiblen Zinken, die sanft durch das Haar gleiten. Sie stimulieren die Durchblutung der Kopfhaut und fördern die Versorgung der Haarfollikel mit Nährstoffen. Eine Studie der Trichologie-Klinik Berlin (2024) belegt, dass regelmäßige Kopfhautmassage mit Naturborsten die Haardichte um bis zu 15 Prozent erhöhen kann. Der Rat der Expertinnen lautet: „Nicht stärker bürsten – sondern bewusster.“
2. Ernährung: Wenn das Haar von innen schwächer wird
Haare bestehen zu über 90 Prozent aus Keratin, einem Eiweiß. Fehlen Proteine, Eisen, Zink oder Vitamin B, wird die Haarstruktur instabil. Besonders Menschen, die Diäten halten oder zu wenig essen, bemerken nach einigen Wochen vermehrten Haarbruch.
Zu den wichtigsten Nährstoffquellen zählen:
- Haferflocken, Nüsse und Linsen (Biotin, Zink, Protein)
- Eier und griechischer Joghurt (Aminosäuren)
- Brokkoli und Spinat (Eisen, Folsäure)
Eine Untersuchung der Universität Gießen (2024) zeigt, dass Frauen, die regelmäßig 15 Gramm Nüsse pro Tag essen, nach drei Monaten sichtbar kräftigeres Haar aufweisen. Ernährung ist damit kein Nebenaspekt der Haarpflege, sondern ihre Grundlage.
3. Shampoo und Maske – wenn Routine zur Belastung wird
Die meisten Menschen verwenden zu viel Shampoo und tragen es in die Längen auf – ein häufiger Fehler. Shampoo gehört nur auf die Kopfhaut, wo es überschüssiges Fett entfernt. Wird es in die Spitzen eingearbeitet, trocknet es das Haar aus. Auch bei Masken gilt: Kurzzeitpflege bringt wenig. Wirkstoffe können nur wirken, wenn sie mindestens zehn Minuten einziehen. Empfohlen wird, das Haar mit lauwarmem Wasser zu waschen und den Vorgang mit kaltem Wasser zu beenden. So schließt sich die Schuppenschicht, und das Haar erhält mehr Glanz.
4. Falsche Materialien: Gummibänder und Kissenbezüge als Schadensquelle
Viele Haarschäden entstehen unbemerkt im Alltag. Enge Gummibänder brechen das Haar immer an derselben Stelle. Baumwollkissenbezüge entziehen Feuchtigkeit und führen zu Reibung, Spliss und Frizz.
Eine Studie des Cosmetic Science Institute Hamburg (2023) belegt, dass Seidenkissenbezüge die Reibung um bis zu 43 Prozent reduzieren. Auch Seidengummis verteilen den Druck gleichmäßiger und schützen die Struktur.
Wer regelmäßig auf Seide schläft, bemerkt laut Friseurinnen nach zwei Wochen einen spürbaren Unterschied in Glanz und Geschmeidigkeit.
5. Hitze ohne Schutz – der unsichtbare Feind
Hitzestyling ist die häufigste Ursache für Haarschäden. Ab 180 Grad denaturiert Keratin, die Struktur verliert Stabilität und Feuchtigkeit. Viele Geräte erhitzen bis zu 230 Grad – ein Wert, der bereits nach wenigen Sekunden irreversible Schäden verursacht.
Ein Hitzeschutzspray bildet einen Schutzfilm um das Haar, hält Feuchtigkeit im Inneren und verhindert Sprödigkeit.
Empfohlen wird:
- Geräte nie über 180 °C einstellen
- Hitzeschutz vor jedem Föhnen oder Glätten auftragen
- ein bis zwei stylingfreie Tage pro Woche einlegen
Tabelle: Die fünf häufigsten Haarfehler und ihre Lösungen

| Fehler | Folge | Empfohlene Lösung | Wirkung | Quelle |
|---|---|---|---|---|
| Harte Bürste | Haarbruch, Spliss | Naturborsten, Kopfhautmassage | stärkt Follikel | Trichologie-Klinik Berlin |
| Eiweißmangel | dünnes Haar | proteinreiche Ernährung | kräftigt Struktur | Uni Gießen |
| Shampoo in Längen | Trockenheit, Frizz | nur Kopfhaut reinigen | erhält Feuchtigkeit | DGfW 2025 |
| Baumwollkissen | Reibung, Frizz | Seidenkissen, Seidengummi | glattere Oberfläche | Cosmetic Institute Hamburg |
| Hitzestyling ohne Schutz | Keratinbruch | Hitzeschutzspray | bewahrt Glanz | Verband Deutscher Friseure 2025 |
Grafikvorschlag: Entwicklung der Haarschäden in Deutschland 2015–2025
Thema: Anteil der Bevölkerung mit wahrnehmbaren Haarschäden
Datenbasis (Statista, DGfW, 2025):
- 2015: 42 %
- 2020: 53 %
- 2025: 64 %
Hauptursachen laut DGfW: falsche Bürste (27 %), Hitze (25 %), Ernährung (22 %), Stress (15 %), chemische Behandlungen (11 %). Eine Visualisierung in Form eines Liniendiagramms würde den kontinuierlichen Anstieg der Haarschäden deutlich machen.
Psychologischer Aspekt: Wenn Haarpflege zur Selbstführung wird
Pflege ist mehr als Kosmetik. Psychologinnen sprechen von „Selbstwahrnehmung durch Routine“. Wer sich regelmäßig und bewusst pflegt, signalisiert sich selbst: „Ich bin es wert, Zeit und Aufmerksamkeit zu investieren.“ Diese Form von Achtsamkeit wirkt sich auf das gesamte Körpergefühl aus. Der Zustand der Haare kann so zum Spiegel des psychischen Gleichgewichts werden – ein Zusammenhang, der in der modernen Psychologie zunehmend erforscht wird.
Gesundes Haar ist das Ergebnis aus Wissen, Geduld und Alltagsdisziplin – nicht aus Produktflut. Die Kombination aus richtiger Bürste, ausgewogener Ernährung, Schutz vor Reibung und maßvollem Hitzestyling bildet die Basis jeder erfolgreichen Pflegeroutine. Wer diese fünf Prinzipien beachtet, schützt sein Haar nicht nur äußerlich, sondern stärkt auch das Gefühl von Kontrolle, Balance und Selbstachtung.
Bleiben Sie achtsam und informiert – über Psychologie, Gesundheit und Bewusstsein. Lesen Sie auch: Was ist Ayahuasca – und warum viele es als tiefere Therapie als Hypnose oder Psychotherapie sehen



